Endlich! Tschüss Sommerpause! Hallo Saisonstart! Nach gefühlt ewiger Wartezeit, begann die neue Spielzeit direkt mit der weitesten Auswärtsfahrt nach Düsseldorf. Aber 1.200 Kilometer haben uns ja noch nie von irgendwas abgehalten. Und so rollte natürlich auch in diesem Fall ein Auto gen Westen.
Das vertraute Gefühl
Im Mietwagen ergab sich zügig das gewohnte Bild. Gelöste Stimmung, viel Vorfreude und jede Menge sinnbefreite Gespräche vertrieben die reichlich sechsstündige Anfahrt recht zügig. Natürlich durften auch die gewohnten Rituale nicht fehlen. Dazu zählten die Pausenverpflegung im Restaurant zur Goldenen Möwe und die Prämierung des kuriosesten Ortsnamens entlang der Strecke. Lange Zeit lag dabei „Neue Sorge“ weit vorn, einstimmiger Sieger wurde aber schließlich „Hackpfüffel“. Das 260-Seelen-Dorf nordöstlich des Kyffhäusers gibt es übrigens seit dem Jahr 899.
Ein neuer Ground fürs Sammelheft
In Düsseldorf angekommen, konnten wir umgehend die Comeniushalle betreten. Hierbei handelt es sich um eine Schulturnhalle, mit Tribüne entlang einer Seite des Spielfeldes. Prädikat unauffällig. Das galt in ähnlichem Maße auch für das Düsseldorfer Publikum, welches in Sachen Stimmung auf sämtliche Bemühungen verzichtete und uns fünf Gästen das Feld geradezu kampflos überließ. Der Einladung konnten wir jedoch nur bedingt gerecht werden. Der Rost aus der Sommerpause war deutlich zu hören und die eine oder andere Stimme muss scheinbar noch in der neuen Saison ankommen.
Gleiches gilt übrigens auch für das örtliche Kampfgericht, dem mehrfach die Anzeigetafel ausfiel und auch für Mannschaften und Schiedsrichter, die definitiv nicht die besten Saisonleistungen zeigten. Sehr angenehm war in diesem Zusammenhang die familiäre und praktisch eventfreie Atmosphäre in der Halle. Kritik am Referee wurde nicht von Musik oder Werbeeinblendungen übertönt. 😉 Leider konnte die Niederlage trotzdem nicht verhindert werden.
Sechs-Stunden-Karaoke-Rückfahrt
Also auch in dieser Hinsicht alles wie zuletzt. Lange Rückfahrten ohne Punkte im Gepäck sind für den geübten Titansfan ja nichts Ungewohntes. Gänzlich neu war in diesem Fall jedoch die
musikalische Untermalung. Das Durchschnittsalter von reichlichen 20 Jahren hielt nicht davon ab, über Stunden Klassiker von Nana Mouskouri, Matthias Reim, Wolfgang Petry, Juliane Werding und
Chris Roberts zu schmettern. Emotionales Highlight war dann mit Sicherheit die Interpretation von Reinhard Meys „Über den Wolken“ zweier sehr rauer Stimmen. Es ist nicht überliefert, ob die
kullernden Tränen der Rührung oder der Trauer über die Niederlage entsprangen. Gegen vier Uhr morgens konnte endlich das Bett bezogen und das Ende der ersten Auswärtsfahrt der Saison 2019/20
eingeläutet werden.
ART Giants Düsseldorf – Dresden Titans (94:87)
1. Spieltag, 2. Bundesliga ProB
Zuschauer: 450
Gäste: 5
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